Ausfahrt des BAC in die Natur- und Kulturlandschaft vor den Toren Münchens
Stephan Schuster mit seiner Tochter Aurelia als Copiloten richtete uns – erstmals als Sonderbeauftragter für Ausfahrten seine 2te Ausfahrt aus, dieses Mal lotste er uns am 09. Mai ins bei vielen Münchnern eher unbekannte oder unbeliebte Hinterland von der Landeshauptsstadt. Es ist ihm gelungen wieder eine abwechslungsreiche und komplett ampelfreie Ausfahrt bei ca. 100 km Wegstrecke mit ungewöhnlichen Sehenswürdigkeiten auszurichten. Auch stiftete er rechtzeitig eine Kerze, das Wetter war zwar gut durchgemischt, aber trocken sind wir geblieben, einigermaßen jedenfalls …
Nach einem Frühstück mit vom Metzgerwirt selbst hergestellten kesselfrischen Weißwürsten im Klosterstüberl durften wir das Innere der Klosterkirche „St. Maria“ des Klosters Fürstenfeld besichtigen, ein Hauptwerk des süddeutschen Spätbarocks, viele von uns wähnten sich in Florenz(!)
START! Nach einer eher kurzen Spritztour nach Jesenwang konnten wir dort unter sachkundiger Führung vom Inhaber der Flugschule ausgiebig die Oldtimerpretiosen der Flugwerft in einem eigenen Hangar bestaunen. Es handelte sich vorwiegend um Auslagerungen des Deutschen Museums, die zu unserem Glück nur Tage zuvor aus ihrem Winterquartier dort einflogen(!). Wunderbar „untermalt“ wurde das ganze von lauten Starts und Landungen des Sportflughafens, darunter auch ein Hubschrauber aus der späten 60er Jahren. Das war so richtig nach unserem Geschmack!
Nach ca. 20 km Wegstrecke, brachte uns Schusters Roadbook mittels bunter Photos von Kreuzungen, Abbiegesituationen und kumulativer Wegstreckenangabe fehlerfrei ins Ziel der Erzabtei von St. Ottilien. Eine aufgrund des nicht korrelierenden Zeitplans angebotene Führung konnten wir nicht wahrnehmen, dennoch erfreuten wir uns an dem sehr ungewöhnlichen Nähmaschinen-Museum auf dem weitreichenden Gelände. Wir bestaunten wunderbare alte Nähmaschinen, auch für Kinder, Schuster(!) und andere Zwecke, die ein Pater von der Abtei über Jahre hinweg zahlreich zusammentrug. Vor Ort benötigte der eine oder andere schon wieder eine Stärkung, die er mit „sakralem“ Kuchen vor dem Klostercafé stillen konnte.
Weiter ging es über eine ca. 36 km lange Strecke Richtung oberes Glonntal zur historischen Furthmühle bei Egenhofen. Zuvor hatten wir noch die Gelegenheit in einem Geschäft, das fast nur Spargel und Apfelsaft anbietet, zuzuschlagen. Der Spargel aus dem Dachauer Hinterland kann es locker mit seiner Schrobenhausener und Abendsberger Verwandtschaft aufnehmen. Vor der über einstündigen Führung durch die mehrstöckige Mühle von 1825 stärkten wir uns bei Kaffee und Kuchen, letzterer von der Müllerin selbst gebacken. Der Erfindergeist von damals steckte für uns alle sichtbar in den alten Balken – der Aumüller erklärte uns in vortrefflicher und lustiger Weise anhand der faszinierenden noch immer funktionierenden Technik von damals das Müllerhandwerk und seine Geschichte.
Ein dort eingerichtetes kleines Spielzeug-Museum und der hauseigene Tante Emma-Laden bildeten einen gelungenen Abschluss der Besichtigung dieses wirklich sehenswerten Technikdenkmals.
Das Abendessen beim Hansi in Unterbachern oder – korrekt im Gasthaus Weissenbeck mussten wir uns leider erst verdienen. Jetzt war es aus mit dem Fahren nach Bildchen, eine Art Fischgrätorientierungsfahrt mit 3x nullen des Kilometerzählers führte uns anspruchsvoll nach ca. 13 km ans „kulinarische“ Ziel heran. Viele fuhren in Günding an der letzten Abzweigung vorbei, warum auch immer, kamen aber dann dennoch pünktlich ins Ziel, um bei Spargel und Krustenbraten u. a. den Abend gemeinsam im stilvollen Ambienten ausklingen zu lassen. Es wurden die üblichen Lobensreden gekonnt geschwungen und jeder war zufrieden. Auch gab es keine Ausfälle bei den zum Teil historischen Gefährten, die uns sicher ins Ziel brachten und ohne die so ein Erlebnis ja nicht möglich wäre und es auch den >BAC von 1899< nicht gäbe – oder?